Wanderung zur Alp Champatsch

Noch ein letztes Mal ab in die Berge im Herbst! Diesmal gings in den schweizerischen Teil meines Heimattals Val Müstair (Münstertal). Von der ehemals kleinsten und höchstgelegensten Gemeinde der Schweiz, Lü, startete ich relativ früh am Morgen Richtung Alp Champatsch und Alp da Munt. Bereits um 8.30 Uhr (Sommerzeit, am 25.10.) scheint in Lü hoch über dem Tal die Sonne. Ein Wegweiser sagt mir, dass ich zur Alp Champatsch 1h brauchen werde und zur Alp da Munt 2h. Also los! Auf einem gut befestigten Forstweg geht es angenehm gemütlich ansteigend taleinwärts Richtung Westen. Zuerst durch einen Lärchenwald, der langsam schon die Nadeln verliert. Trotz einiger kurzer Foto-Stopps kommt nach etwa 45min die Alp Champatsch in Sicht. Wenige Meter davor liegt aber noch ein kleiner See, der natürlich meine Aufmerksamkeit weckt. Dort, im noch schattigen Tal spiegeln sich die bereits hell erleuchteten Hänge der anderen Seite.

Rund um den See noch dunkel, auf der anderen Seite bereits hell
Rund um den See noch dunkel, auf der anderen Seite bereits hell

5min später erreichte ich die Alp Champatsch, wo sogar das Restaurant noch geöffnet war. Rund herum lag noch Raureif in den Wiesen, besonders neben dem Bach. Auch ein tolles Fotomotiv.

Alp Champatsch noch im Dunkeln, umgeben von Raureif
Alp Champatsch noch im Dunkeln, umgeben von Raureif

Zum Fotografieren am günstigsten ist Raureif an etwas höheren Gräsern, die man zu dieser Jahreszeit aber leider nicht sehr oft findet. Dies war eine der ersten Frostnächte, sobald die Sonne kommt, verschwindet er wieder. Dadurch sind die Kristalle nur ganz klein. Einen Tipp zum Fotografieren habe ich aber: runter auf den Boden! Begib dich auf Augenhöhe mit den kleinen Pflanzen, so ensteht ein schönes Spiel aus Schärfe und Unschärfe. Man bekommt zwar bald einmal kalte Knie, aber dafür schöne Fotos. (Ehrlich gesagt, spüre ich die Kälte wenn ich auf dem Boden liege nie, erst danach merke ich, dass meine Knie komplett nass und schmutzig sind :D) Am schönsten sind die kleinen Eiskristalle im Gegenlicht, kurz nach Sonnenaufgang. Nur bei so kleinen Kristallen wie an jenem Tag ist dies nicht so einfach, unter anderem auch weil sie sofort bei den ersten Sonnenstrahlen verschwinden.

Auf Augenhöhe mit den kleinen Eiskristallen
Auf Augenhöhe mit den kleinen Eiskristallen

Ab der Alp Champatsch wird der Weg deutlich steiler, schmaler und auch steiniger. Aber wenige Meter oberhalb kam ich endlich wieder in die Sonne. Schon bald kommt man auf ein Hochplateau, das einen wunderschönen Blick auf die umliegenden Gipfel freigibt. Jetzt nur noch auf einem Steig geht es weiter durch einen Arvenwald, der auch immer wieder den Blick auf das Münstertal öffnet. Der markante Piz Daint blieb die ganze Zeit in meinem Blickfeld.

Immer im Bkick: der Piz Daint
Immer im Bkick: der Piz Daint

Dann geht es wieder auf einem Forstweg weiter, die letzten Meter bis zur Alp da Munt, dem Berggasthaus im Skigebiet Minschuns. Von dort hat man einen schönen Ausblick über den Ofenpass in den Schweizerischen Nationalpark und darüber hinaus. Man sieht ganz entfernt sogar einige Gletscher. 


Blick bis auf entfernte Gletscher
Blick bis auf entfernte Gletscher

Nach einer kurzen Pause bin ich schließlich den gleichen Weg wieder zurückgegangen, man könnte auch zum Ofenpass weiterwandern oder nach Tschierv absteigen. Bald war ich wieder an der (nun sonnigen) Alp Champatsch und auch beim See (der immer noch im Schatten lag). Die Sonne war aber nicht mehr weit und ich wollte unbedingt sehen, wie sich die Farbe des Sees verändert. Also habe ich tatsächlich 20 min gewartet. Schließlich war es soweit. Der See leuchtete nun in einer türkisblauen Farbe und ich machte wieder mehrere Runden herum, um in von allen Seiten zu fotografieren. 

Endlich Sonne am See
Endlich Sonne am See

Es war bis zu letzt nicht ganz so schön wie erwartet aber trotzdem sehr schön. Gut eine halbe Stunde später war ich wieder in Lü und fuhr zurück nach Hause. 

Wie immer gibt's mehr Bilder auf Instagram

Eure Steffi

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